Thematisiert werden gegenwärtige Fenstersituationen, die als ‚Fotografische Lichtungen‘ zu verstehen sind, Fensterbilder, die sich selbstbezüglich reflektieren und dabei zu Bildfenstern werden.
VR-Tour in neuem Fenster öffnen
Gemeinhin nehmen wir das Medium Fenster nicht unmittelbar wahr, wir schauen hindurch, es scheint gewissermaßen nur virtuell zugegen, hier tritt es selbst reflektierend auf die Bildbühne.
Dabei gewährt manch heutiges Fenster kaum noch den freien Durchblick, weder Ein- noch Ausblick, es ist eher sichtgeschützt, allenfalls noch Lichtöffnung. Die Fotografie bietet hier in ihrem Rahmenfenster ein Spiel von Licht und Schatten vor und hinter dem Vorhang, der sich in der zeitgenössischen Kunst mit dem Fenster geschlossen hat. Grafisch anmutende künstlerische Bilder zeigen abstrahierend-feingestaltig architektonische Fenster-Raum-Situationen privater und öffentlicher Gebäude mit besonderen Lichtwirkungen, häufig auch mit transparenten Vorhängen und verweisen mit ihrem ästhetischen Programm auf eine weiter reichende, Stimmung erzeugende Ebene unserer Lebenswelt. Klare Durchblicke werden verhindert, zu bezeichnende Dinge lassen sich nur schemenhaft erahnen, der Betrachter wird dabei auf das Bildhafte, mithin die abstrahierende künstlerische Gestaltung verwiesen, der vielschichtige ‚Raum des Fensters‘ als Übergangsphänomen. Die Bildtitel sind nicht orts- oder sachbezogen als Verweise (er-)klärend, sondern chiffrierte Codes, die Aufforderungscharakter haben sollen. Sie sind aus Anfangsbuchstaben der jeweiligen Örtlichkeiten wie kryptische Dateikürzel als Initialworte (Akronyme) gebildet, sie mögen anregend lichtend wirken.