Es ist eine zauberhafte Bilderwelt, in die der deutsch-amerikanische Fotograf Antonius den Betrachter entführt. Mit realen Motiven haben die Bildkompositionen nichts zu tun. Es sind unterschiedlichste Ebenen und deren Zusammenspiel, die komplexe Aussagen verbinden.
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Florale Strukturen, strukturierte Gewächse verbinden sich mit Assemblagen von verschlungenen Pflanzen- und Tierelementen, die in den Bann ziehen. Fantastisch.
Nach Aussagen des Künstlers sind es »Erinnerungsfragmente, Phantasmagorien, Meta-Ebenen«. Fazit: Die Bilder und Visionen der von ihm wahrgenommenen Umwelt sind auf einzigartige Weise inszeniert. Der Fotokünstler Antonius bewegt sich bei der Gestaltung seiner Fotografien in surrealen Sphären. Seine Bilder berauschen mit dunkler Farbpracht und Trugbildern. Immer wieder gibt es auf den unterschiedlichsten Ebenen etwas für den Betrachter zu entdecken. Ist das noch Fotografie? Eindeutige und unmissverständliche Antwort ist ein Ja! U.a. durch den Einsatz einer Zeilen-Scannerkamera und der damit verbundenen hohen Auflösung gelingen dem Künstler Aufnahmen mit extrem hoher Detailwiedergabe.
Erst beim konzentrierten Hinsehen offenbart sich die Tiefgründigkeit dieser Bildschöpfungen mit bewundernswerten Alleinstellungsmerkmalen. Weiter kann sich fotografische Gestaltung von Oberflächlichkeit nicht entfernen. Es bleibt viel Raum für ganz individuelle Interpretationen.
Der Amerikaner mit deutschem Pass wurde in Berlin geboren und wuchs in New York, Metz und Berlin auf. »Die Mystik in den Fotografien soll ein faszinierendes Geheimnis bleiben«, sagt Antonius über seine Werke.
Die Aufnahmen sind Original-Sets, keine Software-Composings. Der Workflow ist als Gestaltungsprozess eine digitale Fortentwicklung raffinierter Stills. Der Sprung vom realen Motiv zur surrealen Bildaussage wird durch die trickreiche Anordnung als professioneller Studioset-Aufbau vollzogen.
Die kreative Philosophie des Gestaltungsziels: Die Bildschöpfungen beschreiben Lebenswege, Flora und Fauna, letzte Stationen eines Daseins, das Zeit und Raum verlässt. Reminiszenz an Leben, Abschied und Vergänglichkeit. Da bleibt Raum für individuelle Interpretationen. Die gezeigte Ausstellung »Anderswelt« erzählt von erlebten Emotionen, Visionen, Träumen und der subjektiven farbintensiven Wahrnehmung als Ausdruck einer außergewöhnlichen Künstlerpersönlichkeit.